Es folgen in dieser Liste zunächst Zeichen, an denen eher spät bis zu spät im Geburtsprozess erkannt werden kann, dass der Geburtsreflex nicht ausgelöst wurde. Anschließend ist eine Liste aufgeführt, an welchen Zeichen früher erkannt werden kann, dass ein Eingriff in den Geburtsprozess und damit eine möglicherweise noch vermeidbare Behinderung des Geburtsreflexes erfolgt.

Späte Zeichen für verhinderten Geburtsreflex

Späte Zeichen, die darauf hindeuten können, dass der Geburtsreflex nicht ausgelöst wurde:

  • Eingriffe im Geburtsprozess
    • PDA
    • Wehenhemmende Mittel
    • Wehenfördernde Mittel
  • Eingriffe zur Beendigung der Geburt (von außen) nötig
    • Verbale Eingriffe
      • Angeleitetes Pressen (auch als Power-Pressen bekannt)
    • Körperliche Eingriffe
      • Kristeller-Handgriff (Drücken auf oberen Bauchbereich)
      • Vaginal-operative Beendigung der Geburt mittels
        • Saugglocke
        • Zange
      • Operative Beendigung der Geburt
        • Kaiserschnitt
        • Kaisergeburt

Frühe Zeichen für behinderten Geburtsreflex

Frühe Zeichen, die darauf hindeuten können, dass der Geburtsreflex nicht ausgelöst werden würde, wenn nichts an Set oder Setting verändert wird:

  • Geburtsdauer: weit über 4 bis 5 Stunden (auch bei Erstgeburten)
  • Äußere Störungen
    • Privacy der Gebärenden ist empfindlich gestört
    • Ortswechsel in eine Klinik/Krankenhaus oder Geburtshaus während der Geburt
    • Eingriffe
  • Innere Störungen
    • Ängste, Vorbehalte, Unsicherheiten die zu
  • Verkrampfungen des Körpers
    • Angespanntes Gesicht (“Zitronengesicht”)
    • Sehr starke, überwältigende Schmerzen in der Eröffnungsphase (Erektionsphase des Geburtsreflexes)

Geburtsreflex-hinderliches bereits in der Schwangerschaft erkennen

Meiner persönlichen Ansicht nach, gibt es sogar bereits in der Schwangerschaft erkennbare Anzeichen für einen möglicherweise behinderten Geburtsreflex, die mit dem Umfang und der Tiefe der Geburtsvorbereitung auf körperlicher und psychologischer Ebene zu tun haben.

  • Eine Frau, die nichts vom Geburtsreflex weiß, wird ihn heutzutage leider kaum erleben.
    • War bei mir zum Glück trotzdem so, ich Glückskind.
    • Und Du brauchst Dir darüber ebenfalls keine Sorgen machen: Denn Du bist hier! Auf dieser Seite kannst Du Dich umfassend informieren, was es benötigt, um den Geburtsreflex zu erleben 😉
  • Eine Frau, die ihre Geburt in der Klinik plant, wird den Geburtsreflex kaum erleben. Eine Hebamme fasste, in der Diskussionsrunde meines Vortrags einmal ihre persönlichen Erlebnisse mit dem Geburtsreflex ihrer betreuten Frauen wie folgt zusammen:
    • 95% Geburtsreflexe bei Hausgeburten
    • 5% Geburtsreflexe bei Klinikgeburten, dafür 95% Kristeller-Handgriffe
  • Angst vor der Geburt
  • Präpartale Depression
    • Der überwiegende Teil der postpartalen Depressionen ist bereits in der Schwangerschaft erkennbar und behandelbar! Es gibt sehr gute, präventive Beratungsangebote, bitte wende Dich an eine beratende Stelle oder eine Vertrauensperson!

Diese Zusammenfassung könnte dazu führen, dass Du nun mehr Ängste hast als zuvor. Ich bin mir dessen bewusst und meine Aufklärungsarbeit ist tatsächlich eine Gratwanderung. Das letzte was Schwangere brauchen ist etwas, das noch mehr Angst um das Thema Geburt erzeugt. Allerdings möchte ich Euch mitgeben, dass ihr dieser Angst etwas entgegensetzen könnt. Du bist handlungsfähig. Immer. Und besser Du erfährst jetzt von diesen Herausforderungen bei der Geburt, solange Du noch etwas zur Vorbereitung darauf tun kannst. Denn es gibt die Frauen, die auch heute schon den Geburtsreflex in der Klinik erleben und ich bin davon überzeugt, dass auch das möglich ist, nur vielleicht etwas mehr Vorbereitung benötigt. Wenn Dich diese Informationen ängstigen, suche auf meiner, anderen Seiten oder bei offiziellen Beratungsstellen nach Hilfe diesen Ängsten zu begegnen. Gern kannst Du mich auch persönlich kontaktieren!